Die kleine Stadt Aphrodisias entstammt aus der antiken, hellenistischen Zeit und lag im Westen der historischen Region Karien. Heute befindet sich in der Nähe das türkische Dorf Greye (Provinz Aydın), fast 100km von der Ägäisküste und 230km südöstlich von der Provinz Izmir entfernt.
Ihren Namen verdankt die Stätte der griechischen Göttin der Liebe, Aphrodite. Anhänger des Kultes errichteten der Liebesgöttin zu Ehren einen Tempel, dessen Ursprünge in das 3. Jh. v. Chr. zurückreichen. Mit Beginn des 2. Jh. v. Chr. entstand um die Kultstätte herum eine Siedlung für deren Bau die örtlichen Marmorvorkommen genutzt wurden. Bevor der Ort seinen melodischen Namen Aphrodisias vermutlich im 3. Jh. v. Chr. erhielt, hieß er Lelegonopolis, Megalopolis bzw. Ninoe. Während der christlichen Epoche wurde die Stadt Anfang des 7. Jh. n. Chr. in Stauropolis umbenannt, die Stadt des Kreuzes.
Aphrodisias liegt in einem der fruchtbarsten Länder der Region, dank der Steinbrüche entstand eine blühende Marmor-Industrie. Ebenfalls Bekanntheit erlangte die Stadt mit ihrer Bildhauer-Schule, Kunstfertigkeiten sowie Marmorbearbeitungen. Seit Jahrhunderten zählt Aphrodisias zu den bedeutsamen Kulturstädten, in die Griechen, Byzantiner sowie Christen all ihre Kraft investiert haben.
Ihre Blütezeit erfuhr Aphrodisias zwischen dem 2. und 6. Jh. v. Chr. Marmor wurde in so außergewöhnlicher Weise bearbeitet, dass eine richtige Kunst und ein Kunsthandel entstanden. In weißem und grauem Marmor erstrahlte die Stadt und bot einen sagenhaften Anblick, sobald das Sonnenlicht auf den Stein traf.
Die Geschichte hinterließ mit Aphrodisias ihre Spuren im Land und machte aus dem historischen Ort der Antike ein UNESCO-Weltkulturerbe. 2017 nahm das Komitee die Stadt in die Welterbeliste mit auf, um sie für die Nachwelt zu schützen und zu erhalten.
Zentrum des geschichtsträchtigen Siedlung bildet der Tempel der Aphrodite. Leider sind nur noch Überreste vorhanden, aber es lässt sich erahnen welche Dimensionen der Tempelbau hatte und in welcher Pracht er erstrahlte. Aufgrund seiner Bedeutung in der Antike gehört der Tempel der Aphrodite in Aphrodisias zu den absoluten Höhenpunkten.
Aufzeichnungen zufolge wurde die Kultstätte im 5. Jh. v. Chr. in eine Kirche umgewandelt, nachdem das Christentum in das Land einzog. Marmorinschriften lassen Rückschlüsse auf die Bedeutsamkeit von Aphrodisias für Politik und Religion zu. Im noch erhaltenen Sebasteion fanden Verehrungen für die römischen Kaiser statt, ebenfalls gut erhalten ist das Theater sowie das Tetrapylon, das den Eingang zum Tempel bildet.
Das Aphrodisias Museum beherbergt eine faszinierende Sammlung von beeindruckenden Steinskulpturen und anderen Fundstücken, aus der Ausgrabungsstätte.